• Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphterie

    Man infiziert sich durch Eindringen von sog. Sporen des Tetanuserregers in offene Wunden. Diese Sporen kommen praktisch überall vor, auch in Staub und Erde. Die Erkrankung befällt Nerven und Muskeln und verläuft trotz intensivmedizinischer Therapie in bis zu 25% der Fälle tödlich.

    Mit Diphterie steckt man sich meist über Tröpfchen an (Husten, Niesen), selten auch durch eine sog. Schmierinfektion (z.B. kontaminierte Türklinke) an. Man erkrankt sehr schwer, auch hier sind tödliche Verläufe möglich.

    Gegen beide Erkrankungen kann man sich aber durch Impfung exzellent schützen. Eine kombinierte Auffrischungsimpfung ist alle zehn Jahre nötig.

     

     

  • Kinderlähmung (Polio), Keuchhusten (Pertussis)

    Das Poliovirus kann bleibende Muskellähmungen verursachen und im schlimmsten Falle auch tödlich sein.

    Durch konsequente Impfprogramme gilt Europa zwar seit 2002 als poliofrei, man kann sich aber immer noch auf Reisen (z.B. nach Indien) infizieren. Eine weltweite Ausrottung des Virus wäre realisierbar, vorausgesetzt auch Länder wie Deutschland nehmen am Impfprogramm weiterhin teil.

    Keuchhusten tritt bei Erwachsenen gar nicht so selten auf, auch wenn man schon mal Keuchhusten als Kind hatte. Die Symptome sind anders als bei Kindern. Oft besteht ein über Wochen anhaltender trockener Husten und eine allgemeine Schwäche.

    Gegen beide Erkrankungen sollte man einmal im Erwachsenenalter eine Auffrischimpfung erhalten.

    Quelle: Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #2612.

  • Masern, Mumps, Röteln

    Insbesondere eine Infektion mit dem Masernvirus ist und bleibt eine potentiell tödliche Erkrankung. Gerade bei Erwachsenen verlaufen die Masern oft sehr schwer und mit Komplikationen, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machen können.

    Sollte man in der Kindheit nur unvollständig oder gar nicht geimpft worden sein, wird eine einmalige Auffrischungsimpfung empfohlen, am besten in Kombination mit einer Mumps und Rötelnimpfung. Eine einmal durchgemachte Maserninfektion hinterlässt eine lebenslange Immunität. In diesem Fall ist eine Auffrischimpfung nicht nötig.

    Da es sich um eine Lebendimpfung handelt, dürfen Frauen während einer Schwangerschaft nicht geimpft werden. Nach einer Impfung muss eine Schwangerschaft konsequent für drei Monate vermieden werden.

    Laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO haben Maserninfektionen im Jahr 2000 fast die Hälfte der 1,7 Millionen durch Impfung vermeidbaren Todesfälle bei Kindern verursacht.

  • Pneumokokken

    Diese Bakterien können gerade bei älteren Personen eine Lungenentzündung verursachen.

    Über Sechzigjährige und besonders gefährdete Menschen (z.B. bei chronischen Erkrankungen, wie Asthma, COPD, Diabetes mellitus u.a.) sollten sich einmal dagegen impfen lassen.

    Obwohl die Impfung gut verträglich ist, ist nur ein kleiner Teil der Menschen, für die sie empfohlen wird, geimpft.

    Weltweit sterben jährlich etwa zwei Millionen Menschen an einer durch Pneumokokken verursachten Infektion.

  • Grippe (Influenza)

    Gemeint ist hier nicht „die normale Erkältung“ in der kalten Jahreszeit, sondern die sog. Influenza.

    Diese beginnt typischerweise abrupt (innerhalb von Stunden), macht sehr heftige Symptome, wie hohes Fieber, Kopf-, Gliederschmerzen, trockener Husten etc. und verläuft mitunter sogar tödlich.

    Da sich die Influenzaviren genetisch ständig verändern, muss der Impfstoff regelmäßig angepasst werden.

    Besonders gefährdet sind wieder ältere Personen. Über Sechzigjährige und Risikopatienten sollten sich deshalb einmal jährlich impfen lassen. Am besten schon ab September.

     

    Influenzaviren können bei trockener und warmer Raumluftüber weite Strecken in der Luft schweben und stundenlang infektiös bleiben.

  • Frühsommer Meningoencephalitis (FSME)

    Diese durch Zecken übertragene Krankheit befällt das zentrale Nervensystem und kann bleibende Schäden hinterlassen und auch tödlich verlaufen.

    Bayern gehört leider zu den Bundesländern mit einer erhöhten Infektionsgefahr. Durch Impfung kann man sich aber sehr effektiv davor schützen. Nach erfolgter Grundimmunisierung, sollte alle 3 Jahre (bei über Fünfzigjährigen) bzw. alle 5 Jahre (bei unter Fünfzigjährigen) eine Auffrischungsimpfung erfolgen.

    Eine Zecke sollte möglichst bald entfernt werden. Es wird empfohlen, die Zecke mit einer Pinzette dicht über der Haut zu packen und zu ziehen, wobei ein Hin- und Herdrehen oder vorsichtiges Rütteln die Entfernung erleichtert. Als wirksam hat sich herausgestellt, die Zecke nicht in einem Ruck herauszuziehen, sondern sie von der Hautoberfläche anzuheben und unter andauerndem Zug so lange zu halten, bis die Zecke von selbst loslässt. Dies geschieht meist innerhalb weniger Sekunden bis einer Minute.

     

    Im Gebüsch, an Waldrändern oder in hohem Gras besteht das größte Risiko eines Zeckenstiches. Körper und Kleider sollten nach Ausflügen in die Natur sorgfältig abgesuchtwerden

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Die Gesundheitsbehörde der USA, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), zählt die Impfung zu den zehn herausragenden Errungenschaften der Medizin und des öffentlichen Gesundheitswesens.