Nach chinesischer Vorstellung zirkuliert das sogenannte „Qi“ (die „Lebensenergie“) entlang bestimmter Leitungsbahnen (den sogenannten Meridianen), die an der Körperoberfläche, aber auch im Körperinneren verlaufen. Solange das Qi harmonisch fließen kann, ist man gesund. Kann es das nicht mehr, wird man krank. Jegliches therapeutisches Bemühen zielt nun darauf ab, das Qi wieder harmonisch fließen zu lassen und so die körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Bei der Akupunktur erreicht man dies durch Stimulation bestimmter Punkte, die größtenteils auf den erwähnten Meridianen liegen. Man verwendet dazu sterile und sehr fein geschliffene Nadeln.
Da der der Mensch in seiner Gesamtheit behandelt wird, berichten die Patienten oft, dass sich nicht nur die ursprünglichen Beschwerden gebessert haben, sondern dass sie sich insgesamt entspannter und vitaler fühlen.
Vor Beginn der Akupunkturbehandlung ist es erst einmal wichtig, eine genaue Diagnose zu finden. Dies geschieht in der traditionellen chi-nesischen Medizin durch gezieltes Befragen (die Anamnese) und durch eine Untersuchung, in der der Arzt alle seine Sinne nutzt. Hinzu kommt noch die Zungen- und Pulsdiagnose. Wenn dann herausgefunden wurde, wie das „Qi“ beeinträchtigt (z.B. blockiert) ist schließen sich die Akupunturbehandlungen an.
Eine Akupunktursitzung dauert ca. zwanzig bis dreißig Minuten. Die Anzahl und Häufigkeit der Behandlungen wird ganz individuell festgelegt. Oft bemerkt man je nach Akupunkturpunkt nach dem Einstich das sog. „DeQi“ – Gefühl. Man spürt z.B. ein Ziehen oder Drücken im Bereich der Nadel. Es wird in der Regel nicht als Schmerz empfunden und ist ein Zeichen, dass die Nadel korrekt liegt. Häufig empfinden die Patienten die Akupunktur schon bei der ersten Behandlung als wohltuend, entspannend und oft verblüffend schnell wirksam. Nach der Akupunktur ist man gerne etwas müde. Ansonsten gibt es bei korrekter Technik kaum Nebenwirkungen.